Der Ressourcenverbrauch im Vergleich:

Wo gibt es Unterschiede und wie groß fallen diese aus?

Es wird ein handelsübliches weißes Bio-Baumwoll-T-Shirt betrachtet, dessen Baumwolle außerhalb Europas angebaut und in Deutschland gekauft wird. Ein solches T-Shirt aus Baumwolle wiegt circa 250 Gramm.

 

Wie viel Wasser verbraucht die Herstellung eines T-Shirts aus reiner Baumwolle?

Die Produktion von 1 kg Baumwolle benötigt rund 11.000 l Wasser. Dieser Bedarf kann durch verbesserte Technologie (Tröpfchen- oder Furchenbewässerung) und Schulung der Bauern deutlich verringert werden. Somit benötigt das Bio-Baumwoll-T-Shirt im besten Fall nur 825 Liter Wasser. (vgl. https://loveco-shop.de/ratgeber/bio-baumwolle-kleidung/)

  • Bis zu 71% weniger Wasser wird bei der Herstellung von Bio-Baumwolle verbraucht (im Vergleich zu konventioneller).
  • Bis zu 62% weniger Energie braucht die Herstellung von Bio-Baumwolle (im Vergleich zu konventioneller).
  • Bis zu 80% des Wassers, das zum Bio-Baumwollanbau genutzt wird, ist Regenwasser. Konventionelle Baumwolle hingegen ist eine der wasserintensivsten Pflanzen im Textilbereich.

Wie viel Spritzmittel / Pestizide verbraucht die Herstellung eines T-Shirts aus reiner Baumwolle?

Beim biologischen Anbau wird die Fruchtfolge berücksichtigt – es werden also abwechselnd verschiedene Pflanzenarten auf den Agrarflächen angebaut. Damit wird in Kauf genommen, dass die jeweiligen Flächen saisonweise keinerlei Ertrag erwirtschaften können. Jedoch wird hier auch die Erhaltung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit gewährleistet und zudem vermieden, dass sich Schädlinge in den Monokulturen übermäßig vermehren. Gegen mögliche Schädlinge werden im Bio-Anbau darüber hinaus nur natürliche Feinde wie Pflanzen eingesetzt bzw. die Bauern beschränken sich auf das manuelle Entfernen von Unkraut und Ungeziefer. (vgl. https://www.glore.de/Materiallexikon/Bio-Baumwolle/)

 

Wie viele Chemikalien verbraucht die Herstellung eines T-Shirts aus reiner Baumwolle?

Beim Anbau und der Produktion von Bio-Baumwolle dürfen keine Chemikalien oder gen-verändertes Saatgut verwendet werden. Bio-Baumwolle wird zumeist per Hand gepflückt, wodurch eine Entlaubung entfällt, da die geübten Pflücker natürlich ohne weiteres reife von unreifen Kapseln bzw. Blätter von Kapseln unterscheiden können. Das dauert länger, ist aber schonender für Mensch und Umwelt. Auch in allen folgenden Schritten der Weiterverarbeitung gelten bei GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle strikte Beschränkungen beim Einsatz von Chemikalien: Farben, Öle für Strick- und Webprozesse und andere Hilfsstoffe müssen grundlegende Auflagen erfüllen hinsichtlich ihrer Giftigkeit und biologischen Abbaubarkeit. Erlaubt ist ferner nur Sauerstoff- und keine Chlorbleiche. Weiterhin müssen alle Abwässer gefiltert oder anderweitig behandelt werden, um sicherzustellen, dass keinerlei Verschmutzungs- oder Vergiftungsgefahr für Umwelt und Gewässer in der Nähe der Produktionsstätten besteht. Nicht nur im Hinblick auf Abwässer, sondern generell allem Produktionsabfall haben die zertifizierten Produktionsstätten Strategien vorzulegen und natürlich umzusetzen, die eine Minimierung des Mülls und adäquate Entsorgung beinhalten. (vgl. https://www.glore.de/Materiallexikon/Bio-Baumwolle/)

 

Wie viel Düngermittel verbraucht die Herstellung eines T-Shirts aus reiner Baumwolle?

Die Düngung erfolgt durch das Aufbringen von Humus oder Jauche auf die Felder. Somit werden keine chemischen Dünger benötigt, die die Umwelt und die Bauern schaden können. (vgl. https://www.glore.de/Materiallexikon/Bio-Baumwolle/)

 

Wie viel CO2-Emission entsteht dabei?

Bio-Baumwolle kann trotzdem nicht regional angebaut werden. Aktuell sind die wichtigsten Produzenten China, Indien, die USA und Pakistan. Die Baumwolle muss also in jedem Fall entweder vor oder nach der Weiterverarbeitung nach Europa transportiert werden, was immer CO2-Emission zur Folge hat. Trotzdem sind die Kohlendioxidemissionen bei der Produktion von Bio-Baumwolle halb so hoch wie bei konventioneller Baumwolle. Der CO2-Ausstoß innerhalb der Branche kann durch die Umstellung auf Bio-Baumwolle halbiert werden, so eine Studie des Innovation Forum. Durchschnittlich werden für 1000 Kilogramm Bio-Baumwolle 978 kg Kohlendioxid ausgestoßen. Somit würde bei der Produktion eines Bio-Baumwoll-T-Shirts 244,5 g Kohlendioxid entstehen. (vgl. https://www.yumeko.de/weblog/bio-baumwolle-unterschied-normaler/)

 

Konnte schon etwas erreicht werden? Wenn ja, in welcher Größenordnung?

Ja! Laut der Website Yumeko verwendete der Hersteller 22.300kg biologische Baumwolle im Jahr 2018. Im Vergleich zu konventionell angebauter Baumwolle bedeutet das 21.992kg weniger Giftstoffe, wodurch im Endeffekt fast 223 Millionen Liter Wasser sauber und unverschmutzt geblieben sind.